- Himmelfahrt Marias
- Himmelfahrt Marias,Mariä Himmelfahrt, ursprünglich lateinisch Dormitio Beatae Mariae Vịrginis (Entschlafung der seligen Jungfrau Maria), im dogmatischen Sinn Assụmptio Beatae Mariae Vịrginis (Aufnahme der seligen Jungfrau Maria); nach katholischer Lehre die Aufnahme Marias, der Mutter Jesu, unmittelbar nach ihrem Tod »mit Leib und Seele« (also unter Vorwegnahme der Auferstehung der Toten) in den Himmel, durch Papst Pius XII. 1950 für die katholische Kirche zum Dogma erhoben. - Das Fest Mariä Himmelfahrt (in den Ostkirchen: die »Entschlafung der Gottesgebärerin« Maria) wurde um 600 durch Kaiser (seit 582) Maurikios (* um 540, ✝ 602) im Byzantinischen Reich verbindlich vorgeschrieben und setzte sich im Westen spätestens im 7. Jahrhundert durch. Es wird am 15. 8. gefeiert und ist das bedeutendste Marienfest der katholischen Kirche und der Ostkirchen.In der bildenden Kunst zeigen frühe Darstellungen die schwebende Maria, unterstüzt von Engeln (Elfenbeintafeln des Mönchs Tutilo von Sankt Gallen, um 900; Sankt Gallen, Stiftsbibliothek). Erst in der italienischen Renaissance wurde mit der »Assunta« Tizians (1516-18; Venedig, Frarikirche) der für die Darstellungen der Himmelfahrt Marias bestimmende Bildtypus gefunden, der besonders im Barock neben zahlreichen Malereien auch plastisch gestaltet wurde (Hochaltar der Klosterkirche in Rohr von E. Q. Asam, 1722 geweiht).
Universal-Lexikon. 2012.